24-Stunden "Action Day"

Am vergangenen Samstag wurden vermehrt die bekannten roten Fahrzeuge der Feuerwehr auf den Straßen des Kleinwalsertals gesichtet. Es war 24-Stunden "Action Day" und das hieß jede Menge spannende Aufgaben für die Feuerwehrjugend. Um 9.00 Uhr Morgens rückten die angehenden Florianjünger mit Schlafsack in die Gerätehäuser von Riezlern, Hirschegg und Mittelberg ein. Ab jetzt waren die rund 30 Jugendlichen für die nächsten 24 Stunden im Feuerwehrdienst. Nach dem Quartierbezug wurde ein Schichtleiter für die kommenden drei Stunden eingeteilt, welcher gleichzeitig Einsatzleiter für anstehenden Einsätze war und sein eigenes Team aus Gruppenkommandanten zusammenstellen musste. Der Schichtführer war für sämtliche Aufgaben in dem Zeitfenster verantwortlich. Mit Bravour wurde die Position von allen Jugendlichen bewältigt.[CUT]

Bildergalerie

Einsätze, Blauchlichtfahrten und die Feuerwehrmänner von Morgen

Es dauerte nicht lange, da kam auch schon der erste Einsatz über den "Piepser" des Schichtführers. Zeitgleich wurden die drei Feuerwehrjugendgruppen aus Riezlern, Hirschegg und Mittelberg alarmiert. Die aktuellen Arbeiten wurden sofort unterbrochen, die Dienstbekleidung angelegt und ins Fahrzeug gesprungen. Mit Blaulicht ging es zur ersten Einsatzstelle des Tages. Ein Verkehrsunfall mit vermissten Personen wurde in Baad-Mittelberg gemeldet. Der Einsatzleiter der Feuerwehr Mittelberg war zuerst vor Ort und übernahm sofort die Erkundung sowie in weiterer Folge die Einteilung und Zuteilung von Aufgaben der anrückenden Einsatzkräfte. Jedes Fahrzeug hatte einen eigenen Jugend-Gruppenkommandanten. Die Ausbilder waren überrascht, mit welchem Ernst und mit welcher Professionalität die Jugendlichen Ihre Aufgaben bewältigten. 3-facher Brandschutz, Zubringerleitung erstellen, Vermisstensuche, Verletztenversorgung und Fahrzeugbergung. Der erste Einsatz des Tages hatte es bereits in sich. In der anschließenden Manöverkritik, wurde viel Gelobt und ein paar Verbesserungsvorschläge gegeben. Anschließend ging es zum Pizzaessen.

Wasser im Keller

Nach dem Mittagessen wurden die Gerätschaften und Fahrzeuge gereinigt und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt. Während den Reinigungsarbeiten kam bereits der nächste Einsatz: Wasser im Keller eines Gebäudes in Riezlern. Während die Kameraden aus Hirschegg und Mittelberg die Polizeiinspektion besichtigten, musste diesmal die Riezler Feuerwehrjugend alleine den Einsatz bewältigen. Mit Pumpen, Stromaggregat und Wasserstaubsaugern wurde der vollgelaufene Keller gereinigt.

Nach 2 Stunden war auch dieser Einsatz geschafft. Im Anschluss wurde die nahegelegene neue Rettungswache der "Walser Rettung" besichtigt.

Abendessen? Nein, Feuer am Wertstoffhof

Eigentlich stand nach der Besichtigung der "Walser Rettung" das Abendessen auf dem Programm. Das musste warten, denn erneut machte sich der "Piepser" bemerkbar. Diesmal wurde ein Brand am Wertstoffhof alarmiert. Alle Jugendgruppen des Tales rückten mit Blaulicht und Sondersignal zum Einsatzort vor. Eine im Vollbrand stehende Hütte, welche extra von den Betreuern erbaut wurde, erwartete die anrückenden Jungfeuerwehrmänner. Mit schwerem Atemschutz und mehreren Angriffsleitungen wurde zum Brandherd vorgerückt. Alles gut überwacht unter den Augen der Ausbilder.

Nach umfangreichen Löscharbeiten und dem Ablöschen letzter Glutnester, knurrten bereits die Mägen. Im Anschluss an die leckeren Grillspezialitäten von Stüblewirt Günther Wölfler, mussten wieder die Gerätschaften und Fahrzeuge gereinigt werden.

Ab jetzt stand Freizeit auf dem Programm. Videospiele und der Fussballkicker halfen dabei.

Die Nacht(ruhe)

Um ca. 12 Uhr war Nachtruhe angesagt. Bevor die Jugend nur ein Auge zu machen konnte, ...der Piepser! Eine Suchaktion mit vermissten Personen im Gebiet Schöntal - Auenhütte wurde alarmiert. Kurz nachdem die Einsatzkräfte der drei Ortswehren am gemeinsamen Treffpunkt ankamen, wurde die Einsatzleitung einberufen und einzelne Trupps gebildet. Obwohl Eile in der eiskalten Nacht geboten war, musste diesmal mit gutem System vorgegangen werden. Auf der Landkarte wurden die Trupps verteilt und in verschiedene Richtungen geschickt. Über das Kommandofahrzeug koordinierte der Einsatzleiter die weiteren Schritte. Natürlich musste die Einsatzleitung sich auch um warme Getränke und Verpflegung kümmern. Nach intensiver Suche wurde Entwarnung gegeben. Die vermissten Personen waren in einer Kneipe in Riezlern aufgefunden worden.

Schwerer Verkehrsunfall

Nach dem nächtlichen Sucheinsatz, wurde nochmals Nachtruhe angesetzt. Natürlich mit wenig Erfolg. Bis um kurz vor fünf hörte man im Jugendraum laute Geräusche... Die Stille von einer halben Stunde sollte nicht lange anhalten. Um kurz nach fünf weckte der Piepser den Schichtführer mit einem schweren Verkehrsunfall an der alten Schwendebrücke in Riezlern. So schwer das einschlafen zuvor viel, so schwer viel jetzt das aufstehen. Spätestens beim Eintreffen an der Einsatzstelle, war aber jeder hellwach. Zwei Fahrzeuge waren in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt. Geschminkte Verletztendarsteller und eine Dummypuppe mussten aus den beschädigten Fahrzeugen befreit werden. Der Brandschutz wurde aufgebaut, die Verletzten versorgt und die einklemmte Personen aus den Fahrzeugen befreit. Sehr professionell wickeltete die Jugend diesen Einsatz ab. Um sich ein Bild von der guten Arbeit der Feuerwehrjugend zu machen, ließ es sich selbst Bürgermeister Andi Haid nicht nehmen, zum Einsatz um fünf Uhr Morgens vor Ort zu kommen und in der abschließenden Besprechung lobende Worte für die Jünglinge, aber auch für Jugendleiter Günther Fritz und sein Ausbilderteam zu finden. Auch Abschnittsfeuerwehrkommandant Bernhard Schneider zeigte sich begeistert von der Leistungsshow.

Mit einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück endete der 24-Stunden "Action Day" 2012.

Die Ausbilder können stolz auf die Feuerwehrjugend sein und bedanken sich bei allen Helfern sowie der Walser Rettung für die Unterstützung.