In Riezlern wurde am ersten Augustwochenende auf dem Gemeindeplatz ordentlich gefeiert. Und das quasi im Doppelpack. Der Grund: Die schon seit mehreren Wochen im Einsatz befindliche neue Feuerwehr-Drehleiter der Riezler Wehr und das neue Einsatzfahrzeug der Bergrettung Ortsstelle Riezlern wurden mit dem kirchlichen Segen bedacht. Zudem fand die offizielle Schlüsselübergabe statt. Das passierte vor einer besonders großen Zuschauerkulisse. Mit dabei auch zahlreiche Abordnungen von Florianijüngern und Bergrettern aus dem benachbarten Allgäu und aus Vorarlberg. Dazu eine ganze Reihe politischer Prominenz: Angefangen bei Bürgermeister Andi Haid und seinem Stellvertreter Matthias Bischof über Oberstdorfs Gemeindeoberhaupt Laurent Mies bis hin zu Vorarlbergs Sicherheits-Landesrat Erich Schwärzler und Landtagsabgeordnete Beate Gruber. Ebenfalls vor Ort: Der Chef der Vorarlberger Bergrettung, Gebhard Barbisch und der stellvertretende Vorsitzende des Vorarlberger Landesfeuerwehrverbands, Andreas Hosp. Den kirchlichen Segen für die brandneuen Einsatzfahrzeuge spendete Pfarrer Konrad Natter.
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Sicherheit gleich Lebensqualität
Bei Kaiserwetter wurden zwei Fahrzeuge gesegnet, die auf dem neuesten Stand der Technik, aber in der Beschaffung nach den Grundsätzen des Notwendigen und Machbaren ausgesucht wurden. Die Drehleiter mit Korb samt dem dafür notwendigen Fahrzeug schlug mit insgesamt 750.000 Euro zu Buche. Die Hälfe davon steuerte das Land Vorarlberg bei, der Rest ging zu Lasten des Gemeindebudgets. Wie Landtagsabgeordnete Beate Gruber meinte, "ein großer Brocken", der aber "bestens angelegt ist". "Sicherheit", so Landesrat Erich Schwärzler, "hat nichts in der Finanzwarteschleife verloren". Der finanzielle Einsatz bedeute auch ein großes Stück "Lebensqualität". Denn die Kleinwalsertaler und ihre Gäste könnten sich sicher sein, âwenn sie Hilfe brauchen, bekommen sie diese auchâ. FW-Kommandant Sascha Duffner bedankte sich ausdrücklich bei der Gemeindevertretung für die Entscheidung zur Anschaffung der Drehleiter. Für Oberstdorfs Bürgermeister Laurent Mies stand außer Frage, dass für die Sicherheit "das Geld zur Verfügung gestellt werden muss". Andreas Hosp vom Landesfeuerwehrverband unterstrich die Notwendigkeit der Anschaffung, nachdem das Vorgängermodell stolze 32 Jahre im Einsatz war. Und Bürgermeister Andi Haid betonte die Zweckmäßigkeit des für die Sicherheit der Menschen im Tal unabdingbaren Einsatzgeräts. Besonders erfreut gab er sich ob der Tatsache, dass für die Anschaffung des Bergrettungsfahrzeuges eine große Spendenbereitschaft in der Talbevölkerung zu finden war. Ein erquicklicher Teil der Anschaffungskosten für den neuen Allrad-Sprinter mit zeitgemäßer Notfallausrüstung wurde mit Spendengeldern finanziert. Allein die Raiffeisen Holding machte 10.000 Euro locker. Ortsstellen-Leiter Raimund Bischof sprach allen Spendern ein besonders herzliches Dankeschön aus. Es werde immer schwieriger, die notwendigen Einsatzgeräte für die Bergrettung zu bezahlen. Umso mehr gebühre den freiwilligen Geldgebern ein großer Dank.
"Tiefer Respekt"
Für das Ehrenamt als solches fanden alle Redner nur positive Worte. Der "Dienst an der Allgemeinheit", so Beate Gruber, "verdient tiefen Respekt". Die Verantwortung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte "können Politiker gar nicht tragen", lautete die Botschaft von Laurent Mies. Im Kleinwalsertal gibt es laut Landesrat Erich Schwärzler ein besonders "starkes Miteinander". In Sachen Sicherheit könne man sich "auf die Feuerwehr und die Bergrettung" ohne Abstriche verlassen. Die Ehrenamtlichen "ersetzen Leistungen, die der Staat bringen müsste", lobte Bürgermeister Andi Haid die zahllosen unentgeltlich geleisteten Stunden. Er hoffe im Tal auch weiterhin "auf eine so gute Zusammenarbeit" zwischen den Hilfskräften wie in der Vergangenheit. Das Tal sei auch deshalb in Sachen Gerätschaften "so gut ausgerüstet", weil zu den Haupttourismuszeiten rund 20.000 Menschen zu betreuen seien. Und das entspreche "städtischen Strukturen".