Dem Aufruf in der Heimatzeitung – „die Talbevölkerung ist herzlich eingeladen“ – sind einige Zuschauer gefolgt. Sie staunten nicht schlecht, wie die Feuerwehren des Tales hervorragend zusammenarbeiten. „Bei den Ortsfeuerwehren macht jeder sein Ding, aber talweit arbeiten wir Hand in Hand, da passt einfach alles“, erklärte ein Feuerwehrmann. Großes Interesse an der Übung zeigten auch Landtagsabgeordnete Beate Gruber und Bürgermeister Andi Haid.
Die Übungsannahme war eine Rauchentwicklung im Kellerbereich der Güntlistube. Der Rauch zog durch das ganze Haus und die Einsatzkräfte mussten 13 Personen aus dem stark verrauchten Gebäude retten. Sogar der „Burmi“ (allerdings in Zivil) war in der Güntlistube – er und weitere Personen auf dem Balkon mussten in einer spektakulären Aktion vom Balkon abgeseilt werden. Als er wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte, war er sehr erleichtert.
Die Atemschutzträger der Talfeuerwehren hatten einen strengen Übungsabend. Das Gebäude musste gründlich nach vermissten oder verletzten Menschen durchsucht werden. Mit Unterstützung der Drehleiter und „Steckleitern“ gelang es den Florianijüngern alle zu bergen. Mit der Drehleiter sind die oberen Stockwerke schnell erreicht und die Feuerwehrkameraden werden bei erforderlichen Löscharbeiten und bei der Vermisstensuche perfekt unterstützt.
Beim „Verletztensammelplatz“ wurden die Personen in Empfang genommen und registriert – keiner ging verloren.
Äußerst wichtig ist bei Einsätzen und Übungen mit starker Rauchentwicklung der Atemschutzsammelplatz. Hier werden alle Atemtschutzträger genau überprüft und beim Sammelplatz laufen „die Fäden zusammen“. Es stehen auch so genannte Reservetrupps zur Verfügung. Die Mannschaft um Günther (Lüntl) Fritz hatte alle Hände voll zu tun, um die vielen Atemschutzträger zu koordinieren. Hier hat die Sicherheit oberste Prioriät. Die Atemschutzgeräte der neuen Generation sind um vieles leichter, damit ist man um einiges beweglicher. „Die Atemschutzträger sehen aus wie Raumfahrer“, meinte ein kleiner Zuschauer.
Zur Übung gehörte auch der Ausfall des Hydrantennetzes. So musste das Wasser aus der ca. 200 Meter entfernten Breitach entnommen werden. Die Feuerwehren Riezlern und Hirschegg sorgten mit ihren Tragkraftspritzen für genügend Löschwasser und die Männer an den Strahlrohren konnten den Brand bekämpfen.
Sehr wichtig bei Übungen und Einsätzen ist die Einsatzleitung. Hier informiert sich der Einsatzleiter über das Geschehen und veranlasst die notwendigen Maßnahmen. Ein bestens geschultes Team koordiniert den Einsatz, damit alles „rund läuft“.
Nachdem der „Brandherd“ lokalisiert werden konnte und alle Personen gerettet waren, kam das Kommando „zum Abmarsch fertig“. Kommandant Alwin Moosbruger ließ anschließend die ca. 100 Feuerwehrmänner der Talfeuerwehren und den Feuerwehrnachwuchs des Kleinwalsertales zur Abschlussbesprechung antreten.
Wie jedes Jahr kamen auch zur diesjährigen Kreisübung einige Beobachter aus Vorarlberg ins Tal. Zusammen mit Abschnittskommandant Bernhard Schneider schauten die vier Herren aus dem Leiblachtal den Talfeuerwehren bei der Übung zu. „Wir wollen hier nicht kritisieren, sondern euch einige Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg geben – dafür üben wir ja“, so Bernhard Schneider. Diese Vorschläge nahmen die Talfeuerwehren dankend an und werden wohl bei den nächsten Proben angewendet.
Landtagsabgeordnete Beate Gruber zeigte sich beeindruckt von der Mannschaftsstärke und der Zusammenarbeit der Talfeuerwehren. „Besonders freut mich, dass so viele Jugendfeuerwehrler bei der Kreisübung dabei sind“, lobte sie den Feuerwehrnachwuchs. Diese Worte kamen an und der Nachwuchs ist hochmotiviert.
Bürgermeister Andi Haid dankte allen Feuerwehren im Kleinwalsertal für ihre Einsatzbereitschaft und das Engagement zum Wohle der Talbevölkerung. Auch bei der Kreisübung hat traditionell der Abschnittskommandant Bernhard Schneider das Schlusswort. Auch er fand lobende Worte und wünschte seinen Kameraden eine gesunde Heimkehr von den Einsätzen. Beim Essen in der Neuen Krone gab es noch einiges zur Übung zu erzählen und Thomas Meusburger (Meuse) von der Feuerwehr Mittelberg freute sich um Mitternacht über viele Gratulanten zu seinem Geburtstag.