Kreisübung der Talfeuerwehren

beim Sporthotel Walliser in Hirschegg

Die Frühjahrsproben bei den Talfeuerwehren gehen in die Zielgerade und als Abschluss steht jedes Jahr die Kreisübung auf dem Programm. Am Freitag, 23. Juni 2017, war die Feuerwehr Hirschegg mit der Ausrichtung dieser Übung an der Reihe. Das Übungsobjekt war das Sporthotel Walliser in Hirschegg. Auch in diesem Jahr folgten viele dem Aufruf der Heimatzeitung und schauten interessiert zu. Auch Landtagsabgeordnete Beate Gruber, Bürgermeister Andi Haid, Gemeinderat Flori Gmeiner sowie einige Gemeindevertreter zeigten großes Interesse an der Kreisübung.

Das Hauptaugenmerk bei der Übung war die Evakuierung von Personen. „Die Brandkatastrophe in London mit 79 Toten hat gezeigt, wie schnell sich ein Feuer ausbreiten kann. Deshalb haben wir uns für eine Übung mit einer Hotel-Evakuierung entschlossen“, so Ingo Schlegel, Kommandant der Feuerwehr Hirschegg. Die Übungsannahme war eine starke Rauchentwicklung im Sporthotel Walliser. Das Treppenhaus war stark verraucht und die Gäste konnten nur mit Drehleitern und so genannten „Steckleitern“ aus den tiefer gelegenen Stockwerken von den Balkonen geholt werden.

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Im Hotel waren 25 Personen untergebracht. Die „Statisten“ machten ihre Sache hervorragend: sie riefen laut um Hilfe und machten sich bemerkbar. Vizebürgermeister Franz Türtscher beruhigte die Gäste mit einem Megaphon. Auch einige verletzte Personen mussten geborgen werden.

Bei einem großen Hotel muss eine Evakuierung sehr zügig abgewickelt werden. Neben der Drehleiter der Feuerwehr Riezlern wurden auch die Kameraden der Feuerwehr Oberstdorf alarmiert. Sie kamen ebenfalls mit der Drehleiter zum Sporthotel Walliser. Einen strengen Abend hatten die Atemschutzträger. Sie mussten das ganze Hotel nach vermissten und verletzten Personen durchsuchen und den Brandherd lokalisieren. Bei Einsätzen mit schwerem Atemschutz ist der Atemschutz-Sammelplatz ein wichtiger Ort. Die Sicherheit der Feuerwehrmänner hat oberste Priorität. Beim Sammelplatz koordinierte Günther (Lüntl) Fritz zusammen mit dem Feuerwehr-Nachwuchs die Atemschutzträger. Hier werden auch die Geräte überprüft und bei Bedarf Ersatztrupps bereit gestellt.

Die Walser Rettung war ebenfalls ein wichtiger Teil der Kreisübung. Im schnell aufgebauten Rettungszelt wurden die verletzten Personen behandelt. Alle 25 vermissten sind von den Talfeuerwehren zum Rettungszelt gebracht worden. Michi Schwärzler und Matthias Sutterlüty von der Polizei Kleinwalsertal unterstützen die Walser Rettung bei der Registrierung der Personen.

Bei der Einsatzleitung laufen die Fäden des Einsatzes zusammen. Der Einsatzleiter informiert sich über das Geschehen. Es werden die notwendigen Maßnahmen veranlasst. Ein Team aus bestens geschulten Feuerwehrmännern sorgt dafür, damit bei einem Einsatz alles perfekt läuft.

Gegen 21.15 Uhr gab Kommandant Ingo Schlegel den Befehl „Zum Abmarsch fertig!“ An der Kreisübung waren 92 Feuerwehrmänner, 10 Frauen und Männer und Walser Rettung sowie 8 Jugendfeuerwehrler beteiligt.

Aus dem Bregenzerwald kamen sechs Beobachter ins Kleinwalsertal. Reinhard Bereuter (Lingenau), Hubert Dorner (Hittisau), Bernd Fink (Riefensberg), Ernst Steurer (Langenegg), Max Bereuter (Sibratsgfäll) sowie der Bezirkvertreter Bertram Leitner schauten den Talfeuerwehren bei ihren Aktionen genau zu und notierten sich ein paar kleine Verbesserungsvorschläge.

Ingo Schlegel ließ alle antreten und dann hatten die Beobachter das Wort. Sie zeigten sich beeindruckt von den Kleinwalsertaler Feuerwehren. „Es soll keine Kritik sein, die wir hier abliefern, deswegen üben wir ja“, meinte Bezirksvertreter Bertram Leitner. Es waren auch wirklich nur Kleinigkeiten, die man besser machen könnte.

Landtagsabgeordnete Beate Gruber kommt jedes Jahr als Zuschauerin zur Kreisübung. Sie zeigte sich beeindruckt vom Szenario beim Sporthotel Walliser. Bürgermeister Andi Haid lobte die hervoragende Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen im Kleinwalsertal und dankte allen für ihre Einsatzbereitschaft und die ehrenamtliche Tätigkeit. Ein ganz großes Lob von allen Seiten gab es für den Feuerwehr-Nachwuchs. Sie unterstützten tatkräftig den Atemschutz-Sammelplatz, und waren immer zur Stelle, wenn sie benötigt wurden.

Traditionell das letzte Wort hat der Abschnitts-Kommandant Bernhard Schneider. Auch er zeigte sich beeindruckt vom Ablauf der Übung. Er bedankte sich bei allen Beteiligten für die Teilnahme an der Kreisübung. Ein besonderes Lob sprach er den beiden Polizisten Michi Schwärzler und Mathias Sutterlüty aus. „Heute habe ich euch mal richtig schaffen gesehen“, so Bernhard Schneider.

Alle waren anschließend ins Sporthotel Walliser zum Essen eingeladen. Die „Nachbesprechung“ der Kreisübung dauerte bei einigen Feuerwehrmännern bis 5.00 Uhr morgens.